"Pizza Köpfe", Malerei auf Pizzakarton, 33x33 cm
Malerei, 70x100 (100x70) cm
Hannes Jung malt bildhauernd,
den Stein, aus dem er schichtenweise auf die Leinwand gestaltet, in sich tragend.
Eine Mal-Komposition gewissermaßen als Schaffensprozess von innen nach außen und vice versa, im Dialog mit seinem Denken und Fühlen und seiner Umgebung, egal, ob er mit oder ohne Außenmodell arbeitet.
Diese besondere Art verleiht seinen Bildern eine Dichte, Schwere oder Leichtigkeit, je nachdem,
denen man sich nicht entziehen kann. Sie fordern vom Betrachter sanft und unaufdringlich
eine unumgängliche Auseinandersetzung und ziehen in den Bann von Unaussprechlichem.
Hannes Jung betreibt Aktionskunst, kein Plan, kein Entwurf geht voraus. Aber eine ungewöhnliche Art
des Sehens und Betrachtens, die er sich wahrscheinlich in seinen ersten sechs Lebensjahren angeeignet hat.
Als jüngster Sohn von Bauhaus-architekten verbrachte er eben diese Jahre abgeschieden
von Dorf, Stadt und Verkehrswegen, die Brüder in der Schule, alleine in Wald und Flur in völliger Freiheit.
Der Naturhunger holt ihn auch immer wieder ein, sei es in Forstarbeit in Schottland
oder auf Radtouren über die Alpen und z.B. von Karlsruhe nach Granada.
Wer mit Hannes unterwegs ist, erfährt direkt seine Art von Schauen mit offenen Augen und offenen Sinnen
und dadurch die Möglichkeit durch und hinter die Dinge zu gucken, erfährt Umdeutungen
von scheinbar Banalem. Da wird eine mißlungene Teerspur auf der Strasse
zu einem Wunder an verschlungenen Linien, wenn er fotografiert.
Er gibt Dingen, Wesen und Wetter die Freiheit des Nicht-Festlegens, was manchmal schon fast an Anarchie grenzt und aber den Betrachter genauso in diese Freiheit stellt in der Auseinandersetzung mit seinen Bildern.
Architektur: Mission, Bauten nach Bedürfnissen der Menschen, integriert in die Umgebung . . .
Musik: Klänge, Raum-Musik für Saxophone...
Text: Jutta Wiechmann